Digital Detox: Achtsamer Umgang mit digitalen Medien

Zum Jahresbeginn reflektieren viele von uns die Gewohnheiten, die uns im Alltag begleiten. Sollten wir eine Routine verändern oder eine neue lernen, weniger Zucker essen, mehr Sport machen oder öfter mal das Handy weglegen? Studien zeigen, dass der durchschnittliche Mensch in Deutschland 71 Stunden pro Woche, also täglich mehr als 10 Stunden, vor Bildschirmen verbringt. [1] Das... ist 'ne Menge! 

Da wäre es doch ein super Vorsatz, den digitalen Input mithilfe einer Detox-Kur zu entschlacken: Digital Detox. Es geht dabei nicht darum, komplett offline zu gehen, sondern bewusste Entscheidungen darüber zu treffen, wie digitale Medien genutzt werden. Sogar wenn du beruflich viel am PC sitzt, gibt es Strategien, mit denen du deinen Medienkonsum gesünder gestalten kannst.

Was ist Digital Detox? 

Digital Detox bedeutet also nicht unbedingt Verzicht, sondern viel eher einen bewussteren Umgang mit Smartphones, Computern, Tablets oder dem Netflix-Abo zu bekommen. Wie das geschieht, ist individuell, je nach Medienkonsum. Es gibt da keine Universalformel, die jeder einfach befolgen kann. Die Faustregel: Reduziere das, von dem du selbst der Meinung bist, dass es gerade zu viel wird. Zu viel TikTok oder Instagram Reels? Schmeiß die App mal ‘ne Woche runter und schränke anschließend die Nutzung ein. 5 Folgen deiner Lieblingsserie jeden Tag? Setze dir lieber ein Limit von 5 pro Woche. Medienkonsum sollte dir immer einen persönlichen Mehrwert bieten – sei es zum Abschalten, als kreativer Ausgleich oder um etwas Neues zu lernen. Einfach nur gedankenlos durch Reels zu scrollen oder eine Serie zu bingewatchen, bis alles verschwimmt, bringt langfristig wenig. Stattdessen sollte jede Art von digitaler Nutzung bewusst gewählt sein und dir entweder Entspannung, Inspiration oder echtes Wissen vermitteln – nicht einfach nur Zeit füllen.

Es ist bereits wissenschaftlich belegt, dass exzessive Bildschirmzeit negative Auswirkungen wie Stress, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen haben kann. [2] Auch soziale Beziehungen und unsere Produktivität im Alltag können darunter leiden, wenn wir ständig mit der digitalen Welt verbunden sind. Im Gegenzug fördert ein achtsamerer Umgang die mentale Gesundheit und steigert Zufriedenheit und Produktivität. Digital Detox ist daher kein „Abschalten“, sondern vielmehr ein „Umschalten“ auf einen gesünderen und bewussteren Lebensstil.

Digital Detox: 6 Tipps für den Alltag

Digital Detox sollte immer an den eigenen Medienkonsum und die persönlichen Gewohnheiten angepasst werden. „Na klar“, denkst du jetzt vielleicht, „in der Theorie klingt das super, aber ich sitze allein beruflich schon 8 Stunden täglich vor dem PC.“ Stimmt, auf die Gestaltung der Arbeitszeit hast du weniger Einfluss als auf deine Freizeit. Die folgenden Tipps sind aber für alle geeignet – egal ob du viel arbeitest, studierst oder einfach deine freie Zeit bewusster gestalten möchtest.

Tipp 1: Bildschirmfreie Zeiten festlegen

Definiere klare Zeiten, in denen du auf Bildschirme verzichtest. Zum Beispiel könnten das die ersten und letzten 30 Minuten deines Tages sein. Das blaue Licht von Smartphones und Co. kann die Produktion von Melatonin stören, was es schwieriger macht, ein- und durchzuschlafen.  Ohne Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen findest du leichter in einen erholsamen Schlaf. 

Ein tolles, analoges Medium, um die Schlafqualität zu verbessern: 

Tipp 2: Benachrichtigungen deaktivieren

Push-Benachrichtigungen sind echte Fokus-Killer, da sie ständig für Unterbrechungen sorgen. Schalte sie daher aus und prüfe deine Apps bewusst. Und zwar dann, wenn du es willst; nicht, wenn dein Handy sich meldet. Auch SMS und Messenger-Benachrichtigungen. So reduzierst du Ablenkungen und kannst dich besser auf das Wesentliche konzentrieren.

Tipp 3: “Digital Detox Day”

Plane einen festen Tag in der Woche ein, den du überwiegend in der realen Welt verbringst. Denn die kann auch wunderschön und bunt sein, sogar ohne WLAN-Empfang. Nutze diese Zeit, um Aktivitäten nachzugehen, die dir Freude bereiten: Lies ein Buch, triff dich mit Freunden, entdecke ein neues Hobby oder verbringe Zeit in der Natur. Eine Veröffentlichung der University of California beweist, dass schon eine kurze Offline-Zeit Stress abbauen, die Konzentration fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. [4] Der Schlüssel liegt in der bewussten Pause von der ständigen Reizüberflutung durch digitale Geräte, was deinem Geist Raum zur Erholung gibt. 

Tipp 4: Social-Media-Nutzung begrenzen

Wenn Social Media bei dir auch der größte Zeitfresser ist: “Bildschirmzeit” auf dem iPhone oder die App „Digital Wellbeing“ erlauben dir, Zeitlimits für Apps wie Instagram einzurichten. Du wirst überrascht sein, wie viel freier du dich fühlst, wenn du nicht ständig durch Feeds scrollst. Weniger Zeit in sozialen Netzwerken kann dich zufriedener machen und dir helfen, dich weniger mit anderen zu vergleichen. [5]

Tipp 5: Hier ist technikfreie Zone!

Schaffe dir in deinem Zuhause technikfreie Zonen, wie zum Beispiel den Esstisch oder das Schlafzimmer. Diese Bereiche sind dann bewusst für Offline-Zeiten reserviert – sei es für gemeinsame Mahlzeiten, entspannte Lesestunden oder einfach Momente ohne Ablenkung. Solche klar definierten Offline-Oasen helfen dir, bewusster abzuschalten und den Alltag zu entschleunigen.

Tipp 6: Nutze die "20-20-20-Regel"

Schaue alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas, das mindestens 20 Fuß (ca. 6 Meter) entfernt ist. Diese Technik entspannt deine Augen und hilft, der Ermüdung vorzubeugen, die durch langes Starren auf Bildschirme entsteht. Das funktioniert für den Arbeits-PC genauso gut wie im Kino, beim Fernsehen oder beim Spielen auf dem Tablet. Pausen entlasten die Augen und können sogar die Produktivität steigern. [6]

Mehr Fokus durch weniger Ablenkung: Ein Blick ins 6-Minuten-Erfolgsjournal

„Fokus, die wichtigste Fähigkeit des 21. Jahrhunderts.“ So beginnt ein wahnsinnig informatives Kapitel im Sachbuch-Teil des 6-Minuten-Erfolgsjournals. Es bietet die perfekte Ergänzung zum digitalen Detox, da Fokus unmittelbar damit zusammenhängt. Wenn du weniger Zeit mit ziellosem Scrollen durch Reels oder soziale Medien verbringst, wirst du merken, dass dein Kopf freier wird und du dich insgesamt besser fokussieren kannst. Aktuell weisen immer mehr Studien nach, dass häufiges Schauen von kurzen Videos auf Instagram oder TikTok die Fähigkeit, sich konzentrieren zu können, stark negativ beinflusst. [7]

Falls du also noch tiefer in die Materie eintauchen und deinen Alltag strukturierter, fokussierter und produktiver gestalten möchtest, ist das Journal perfekt für dich! Durch den reduzierten Konsum digitaler Medien gewinnst du nicht nur wertvolle Zeit zurück, sondern auch die Energie, diese sinnvoll zu nutzen – sei es, um berufliche oder private Ziele zu erreichen.

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Herausforderungen beim Digital Detox und wie du sie meisterst

Alte Gewohnheiten loszulassen ist immer eine Herausforderung. Vielleicht verspürst du das Gefühl, etwas zu verpassen (FOMO) oder greifst aus Gewohnheit immer wieder zum Smartphone. Hier ein paar Tipps, wie du diese Hürden überwinden kannst:

  • Setze dir realistische Ziele: Beginne mit kleinen Schritten, z. B. einer halben Stunde Bildschirmzeit weniger pro Tag.
  • Lege dein Handy während der Arbeit weg: An einen Platz, der weiter einfernt ist, als deine Arme lang.
  • Suche Alternativen: Plane Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich ablenken, wie Sport, Kochen oder Zeit mit Freunden.
  • Reflektiere: Notiere deine Fortschritte und wie du dich nach digitalen Pausen fühlst. Erfolge tracken geht auch wunderbar im 6-Minuten-Erfolgsjournal.

Digital Detox für mehr Fokus, Ausgeglichenheit und Lebensqualität

JETZT ist der perfekte Zeitpunkt für bewusste Neuanfänge und um eingefahrene Gewohnheiten zu überdenken – auch, was den Umgang mit digitalen Medien betrifft. Es geht nicht darum, komplett offline zu gehen, sondern Schritt für Schritt einen gesunden Umgang zu finden. Digital Detox kann dir helfen, Stress abzubauen, deinen Fokus zu stärken und Raum für das zu schaffen, was wirklich zählt: echte Verbindungen, deine Hobbys oder einfach: Momente der Ruhe.

 

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Dieser Beitrag stammt von Elena Rieder. Sie fand Yoga mal ein bisschen doof. Genau so lange, bis sie es zum ersten Mal selbst ausprobiert hat. Seitdem ist Achtsamkeit ein wichtiger Part in ihrem Leben, der zum Glück auch hervorragend zu der Arbeit beim 6-Minuten Verlag passt.  

 

Quellen: 

[1] https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/online-internet-studie-71-stunden-woche-100.html

[2] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10852174/

[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36051910/

[4] https://mhthrive.com/the-many-benefits-of-taking-a-break-from-technology/

[5] https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Weniger-Social-Media-verbessert-die-psychische-Gesundheit-445563.html

[6] https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/mfa-zfa/alle-beitraege-aus-news/news-5/bildschirmarbeit-tipps-fuer-gesunde-augen/#:~:text=Regelm%C3%A4%C3%9Fige%20Bildschirmpausen%20sollten%20genutzt%20werden,Objekt%20f%C3%BCr%2020%20Sekunden%20fokussieren.

[7] https://ijip.in/articles/the-effect-of-reels/

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Dominik Spenst, Autor & Gründer des 6-Minuten-Verlags